ReLEx SMILE
Das ReLEx SMILE-Verfahren (Small Incision Lenticule Extraction) ist die neuste Methode in der Technik des Augenlaserns. Sie ist seit 2008 in Deutschland zugelassen und wurde von Prof. Dr. Walter Sekundo und Prof. Dr. Marcus Blum in Zusammenarbeit mit der Carl Zeiss Meditec AG entwickelt. 2011 erfolgte die weltweite Einführung, wobei in den USA noch eine Zulassungsstudie läuft.
Die ReLEx SMILE eignet sich bisher für die Korrektur von Myopie (Kurzsichtigkeit) und Astigmatismus (Hornhaut- verkrümmung). Da die Methode ohne sog. Flap auskommt, gilt sie als besonders schonend und schmerzfrei und ist insbesondere für Patienten mit trockenen Augen und höherer Fehlsichtigkeit zu empfehlen.
Voraussetzungen
Grundsätzlich gilt für Augenlaserbehandlungen, dass die Augen des Patienten gesund sein müssen und sich die Fehlsichtigkeit im letzten Jahr vor der Operation nicht stark verändert hat. Hinsichtlich der Dioptrienwerte hat die Kommission für Refraktive Chirurgie (KRC) Grenzbereiche benannt, bis zu denen eine ReLEx SMILE-Behandlung durchgeführt werden kann. Diese Werte können außerhalb Deutschlands oder aufgrund der Verwendung eines anderen Lasersystems leicht abweichen. In manchen Fällen, wenn die Hornhaut des Patienten geeignet ist, operieren Augenlaserspezialisten auch außerhalb des empfohlenen Bereichs.
• Kurzsichtigkeit bis max. -10 Dioptrien
• Hornhautverkrümmung bis max. 6 Dioptrien
• Normale Weitsichtigkeit kann derzeit noch nicht behandelt werden.
So läuft die Behandlung
Wie alle Augenlaseroperationen findet die ReLEx SMILE ambulant am Auge statt. Anders als bei der LASIK muss die oberste Hornhautschicht nicht mit einem dünnen Scheibchen (Flap) abgelöst werden. Stattdessen wird lediglich ein 2-3 mm langer Schnitt in die Hornhautschicht vorgenommen, wodurch das Auge weniger belastet und ein vermindertes Risiko an Nebenwirkungen gegeben ist. Zudem verläuft die Behandlung ausschließlich mit einem Femtosekundenlaser, der im Inneren der Hornhaut arbeitet. Dort wird ein kleines Stück der Hornhaut, Lentikel genannt, präpariert und durch die Schnittöffnung entfernt. Anschließend wird die Korrektur der Fehlsichtkeit vorgenommen. Der Eingriff dauert in der Regel ungefähr 5 Minuten je Auge.
So funktioniert die ReLEx SMILE
Da bei der ReLEx SMILE keine großflächige Öffnung der Hornhaut mehr notwendig ist, sind direkt nach der Behandlung kaum Einschränkungen für die Patienten vorhanden. Etwa eine halbe Stunde nach der Operation kann theoretisch wieder Sport getrieben werden, auch Duschen ist dann bereits erlaubt. Das Sehvermögen kann aber in den ersten Stunden noch beeinträchtigt sein.
Das endgültige Ergebnis, also die Herstellung der gewünschten Brechkraft, ist meist schon am nächsten Tag vorhanden, wobei sich die Feinheiten noch in den folgenden Wochen einstellen. Wichtig zu erwähnen ist es, dass bei einer eventuellen Rückbildung des Operationserfolges eine Nachbehandlung mit dem gleichen Verfahren nicht möglich ist. Dieser Fall tritt allerdings nur äußerst selten ein. Nachts oder in der Dämmerung kann es temporär zu einer Verschlechterung der Sehfähigkeit kommen, gerade bei Patienten, die zuvor unter einer hohen Kurzsichtigkeit litten.
Kosten
Die Kosten für eine ReLEx SMILE-Behandlung liegen deutlich über denen für die anderen Methoden. Ab etwa 2.000 Euro pro Auge wird die Operation durchgeführt. Das liegt vor allem daran, dass die Anbieter zunächst kostenintensive Technik erwerben müssen und die ReLEx SMILE noch ein sehr junges Verfahren ist. Je nach Leistungsumfang der Behandlung und Erfahrung der behandelnden Ärzte können sich starke Preisschwankungen ergeben.
Vorteile und Nachteile
Vorteile der ReLEx SMILE
Ein großer Vorteil der ReLEx SMILE ist der minimalinvasive Eingriff. Durch den kleinen Schnitt wird kaum Gewebe der Hornhaut beschädigt, wodurch die Struktur des Auges weitgehend stabil bleibt. Außerdem bleibt der Tränenfluss intakt, da im Gegensatz zum Flap die Nervenzellen in der Hornhaut nicht durchtrennt werden. Somit eignet sich die ReLEx SMILE auch für Patienten, die ohnehin schon trockene Augen haben und für eine LASIK nicht tauglich sind. Zudem wird im Rahmen der Operation sehr selten über Schmerzen oder ein Fremdkörpergefühl geklagt, da die Operation im Innern der Hornhaut stattfindet und die Oberfläche kaum beschädigt wird.
Nachteile der ReLEx SMILE
Die ReLEx SMILE ist ein sehr modernes Verfahren in der Refraktiv-Chirurgie und vergleichsweise teuer. Während LASIK-Behandlungen bereits ab 1.000 Euro erhältlich sind, kosten eine Operation mit ReLEx SMILE meist ab 2.000 Euro je Auge. Somit scheidet dieses Verfahren für zahlungsschwache Patienten aus. Zudem wird die ReLEx SMILE nicht von allen Ärzten und Kliniken angeboten, weil das Verfahren noch recht neu ist und die Anschaffung der Technik mit hohen Kosten verbunden. Außerdem fehlen Langzeitstudien, wodurch das Verfahren nicht von allen Patienten gewünscht wird.
Risiken und Komplikationen
Die ReLEx SMILE ist nach derzeitigem Stand eines der sichersten Verfahren zum Lasern der Augen. Grund dafür ist der minimalinvasive Eingriff, wodurch kaum Gewebe der Hornhaut verletzt wird. Weil keine Lamelle in der Hornhaut erzeugt wird (Flap), wie etwa bei der LASIK, bleibt der Tränenfluss intakt. Ein Problem der ReLEx SMILE besteht darin, dass die Methode nur bei Kurzsichtigkeit angewandt werden kann – Patienten mit Weitsichtigkeit kommen nicht in Betracht und müssen sich für ein anderes Verfahren entscheiden. Darüber hinaus ist die ReLEx SMILE erst bei Kurzsichtigkeit ab -3 Dioptrien möglich.