Bei Diabetes mellitus
Zu den häufigsten Augenerkrankungen bei Diabetes mellitus zählen Diabetische Retinopathie, Makulaödem, Keratitis und der Graue Star (Katarakt). Während die erste und zweite Erkrankung gut mit Diabetes in Zusammenhang gebracht werden können, tritt der Katarakt auch bei Patienten ohne Diabetes mellitus auf – meist um das 60. Lebensjahr tritt bei gesunden Menschen eine Trübung der natürlichen Linse ein.
Diabetische Retinopathie bei Diabetes mellitus
Augenlasern Grauer StarBei der Retinopathie wird wegen der Beschädigung von Kapilargefäßen (Mikroangiopathie) durch Bluthochdruck oder hohe Blutzuckerweite die Netzhaut (Retina) zerstört. Aktuelle Therapieformen sind in der Lage, den Verlauf der Erkrankung zu verzögern oder aufzuhalten. Zur Vorbeugung einer diabetischen Retinopathie ist eine ideale Therapie der Diabetes mellitus Voraussetzung.
Die diabetische Retinopathie ist die häufigste Ursache für Erblindungen in Europa und Nordamerika bei Menschen zwischen dem 20. und 65. Lebensjahr. Bei 90% der Diabetiker zeigt sich nach einer Krankheitsdauer von 20 Jahren eine Erkrankung der Netzhaut. Durchschnittlich erblinden 2% der Diabetiker an der diabetischen Retinopathie. In Deutschland sind 17% der Erblindungen die Folge von Diabetes. Deshalb ist es wichtig, die Augen regelmäßig kontrollieren zu lassen und darauf zu achten, dass die Zuckerkrankheit bestmöglich behandelt wird.
Makulaödem bei Diabetes mellitus
Als Makula wird der Gelbe Fleck im Augeninneren im interen, zentralen Areal der Netzhaut bezeichnet. Durch diesen Punkt verläuft die Sehachse und in dessen Mittelpunkt ist die Dichte der Zapfen am größten, also der farbempfindlichen Sinneszellen im Auge. Beim Makulaödem befindet sich im Bereich des Gelben Flecks eine Ansammlung von extrazellularer Flüssigkeit (Wasser), diese Veränderung ist reversibel und äußert sich durch Unschärfe des Gesichtsfeldes.
Das Makulaödem wird als Schwellung infolge einer bläschenartigen Wasseransammlung bei einer Spiegelung des Augenhintergrundes sichtbar, ist also vom Augenarzt gut zu erkennen und behandelbar. Die Entstehung eines Makulaödems kann auf Gefäßschäden infolge einer diabetischen Retinopathie zurückzuführen sein, andere Ursachen sind Entzündungen oder eine Stauung bzw. ein Verschluss der retinalen Venen.
Keratitis bei Diabetes mellitus
Etwa 70% der Patienten mit einer Diabetes sind von Keratitis betroffen, einer Schädigung bzw. Entzündung der Hornhaut, die durch eine Störung des Wundheilungsprozesses entsteht und aus Abnutzungserscheinungen resultiert. Gelegentlich wird die Keratitis von einer Entzündung der Regenbogenhaut begleitet. Symptome einer Hornhautentzündung sind starke Schmerzen, eine Verschlechterung der Sehschärfe, gerötete Augen und ein Fremdkörpergefühl.
Katarakt bei Diabetes mellitus
Beim Katarakt, auch bekannt als Grauer Star, handelt es sich um eine Trübung der Augenlinse. Bei gesunden Menschen kann sie um das 60. Lebensjahr einsetzen und fortlaufend zu einer Verschlechterung der Sehleistung führen. Die Trübung entsteht durch eine Verklumpung von Proteinen – die menschliche Linse besteht weitgehend aus Wasser und Eiweißen. Bei Patienten mit Diabetes mellitus setzt diese Entwicklung schon früher ein und zeigt sich als grauer Film, der sowohl das Scharf- wie auch das Kontrastsehen verschlechtert. Ein Katarakt entwickelt sich langsam und wird vom Patienten anfangs nicht wahrgenommen. Symptome sind fleckiges und getrübtes Sehen, eingeschränktes Nachtsehen sowie eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Licht und Blendungen.
Risikofaktoren für Katarakte sind neben Diabetes auch eine erbliche Vorbelastung, vorausgehende Entzündungen der Augen, starker Alkoholkonsum, regelmäßige massive Sonneneinstrahlung und Rauchen. Ein Katarakt kann nur durch den Austausch der betroffenen Linse behandelt werden, die Operation wird von privaten wie gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Behandlung der Augenerkrankungen durch Diabetes mellitus
Zur Behandlung der diabetischen Retinopathie wird ein Laser verwendet, der die Gefäße auf der Netzhaut verkleinert. Untersuchungen in den USA zeigten, dass auf diese Weise das Risiko des Sehverlustes infolge einer diabetischen Retinopathie um 60% gesenkt wurde. Auch bei der Behandlung des Makulaödems kommt ein Laser zum Einsatz, der die beschädigten Blutgefäße verschließt und einen Fortschritt der Krankheit vorerst verlangsamt oder gar stoppt.